Wenn es Winter wird, Weihnachten naht, wenn wohlige Düfte von Gewürzen durch die Räume ziehen, fühlen wir uns behaglich. Wir lassen uns gerne von diesen Düften verzaubern und so mancher schwelgt dabei in den schönsten Kindheitserinnerungen.
Was macht ihn aus, diesen Zauber aus 1001 Nacht und wo kommen Gewürze wie Zimt und Nelken her, wem haben wir die Vanille zu verdanken?
Ob Vanille oder Kardamom – was uns heute so selbstverständlich erscheint bewegte viele Jahrhunderte lang die Weltgeschichte.
Exotische Gewürze wurden im alten Rom mit Gold aufgewogen. Lange Zeit war der Verzehr dem Adel und hohen Klerus vorbehalten, sie waren unendlich wertvoll. In Klöstern wurden antike Schriften studiert und man versuchte sich im Anbau von Gewürzen.
Hildegard von Bingen ist die bekannteste Vertreterin dieser Zeit.
Die Araber – die Weisen aus dem Morgenland – sie hüteten bis ins späte 15. Jahrhundert die Geheimnisse um Anbau und Wirkung dieser Schätze, traten als Zwischenhändler auf.
Gewürze waren Anlass für Entdeckungsreisen und Feldzüge, sie waren immer auch ein Beweggrund für die Gründung von Kolonialreichen und auch deren Untergang. Findige Kaufleute füllten mit dem Handel von Zimt&Co ihre Börse und begünstigten im ausgehenden Mittelalter das aufkommende Bürgertum.
Findige Köche des Adels und reicher Klöster versahen die Speisen und Gaben mit christlicher Symbolik und würzten mit kostbaren, exotischen Gewürzen.
So entstand der Stollen, der das gewickelte Christkind darstellen soll, oder der Lebkuchen, der ursprünglich aus zähem Honigteig gestanzt wurde.
Nicht zuletzt wurden und werden Gewürze wie Safran und Sternanis, nicht nur wegen ihres Geschmacks, sondern auch wegen ihrer Wirkung geschätzt. Gewürze helfen uns beim Verdauen, fördern den Appetit, unterstützen den Stoffwechsel, wärmen uns in kalten Tagen und hellen unsere Stimmung auf.